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Es ist nicht ungefährlich, wenn ein Volk lesen und schreiben kann.

Power Grips Pedalriemen

Wenn man mit dem Fahrrad zügig auf unebenen Wegen unterwegs ist, fällt es manchmal schwer, den Halt auf den Pedalen zu halten. Bisher hatte ich Stummel-Pedalhaken der Firma Brevette. Diese haben auch 15 Jahre lang ihren Dienst hervorragend erledigt, leider sind sie mittlerweile an der Befestigungsstelle durchgerostet.

Also mussten neue her. Leider sind diese kaum noch zu erhalten und wenn, dann als “vintage” für 60€. Alle anderen Mini-Pedalhaken scheinen nur für Schuhgrößen bis 42 hergestellt zu sein, ein 46er Botten passt da nicht mehr rein. Es musste also etwas anderes her, die Kasseler Straßen sind nicht die besten.

Normale Pedalhaken oder Klickschuhe kommen für mich nicht in Frage, weil ich mein Fahrrad hauptsächlich im Stadtverkehr benutze und ich deshalb mit den Füßen schnell aus den Pedalen heraus kommen muss. Ich möchte nicht an der Ampel langsam zu Seite umfallen, weil ich nicht aus den Pedalen komme.

Nach langer Suche bin ich auf die “Power Grips“-Pedalriemen gestoßen, die genau für diesen Zweck gedacht sind.Also die lokalen Fahrradläden abklappern. Die einen haben von “Power Grips” noch nie was gehört (Fachhändler?), die anderen behaupteten, dass niemand so was haben will. Bestellen geht natürlich auch nicht. Nicht mal in meinem Lieblingsladen “Lucky Bike“. Das war’s dann mit der potentiellen Unterstützung der Kasseler Wirtschaft.

Das Internet war aber auch nicht viel besser. Amazon hat sie nicht, bei ebay gibt es auch nichts. Also weiter suchen.
Nach längerem Suchen bin ich dann doch auf einen (genau einen) Händler gestoßen, der die “Power Grips” anbietet. Bike24.de. Allerdings: 32,90€ plus Versand. Günstig ist das nicht. In den USA kosten die $29,90 (= 26,50€), also 6€ Aufschlag, geht noch. Da ich nichts Besseres gefunden habe, habe ich sie am Montag per Vorkasse bestellt (plus 3,90€ Versand).

Am Donnerstag Morgen kamen sie per DHL bei mir an. Da ich am Mittag in die Innenstadt fahren wollte, habe ich sie gleich montiert.

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Los geht’s:

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Auf den ersten Blick machen die Riemen einen wertigeren Eindruck, als ich erwartet habe. Mal sehen, ob alles dabei ist:

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Scheint alles dabei zu sein: 2 Riemen, 2 Halterungen, 4 Schrauben, 4 Scheiben, 4 Muttern. Die Muttern sind selbstsichernd; sehr schön. Als Werkzeug benötigt man einen Kreuzschlitzschraubendreher und einen Innensechskantschlüssel.

An’s Werk:

Anleitung
Die Anleitung ist nur auf Englisch verfasst. War aber nicht anders zu erwarten. Lustig sind die “Important consumer safety information”. Hier der erste Satz:
“Cycling can be a dangerous sport. No pedal can guarantee any rider rider against the risk of a crash. Be carefull when you are riding.”
No shit, Sherlock!

Der Text ist sehr ausführlich, für meinen Geschmack zu ausführlich, aber einige Wörter musste ich erraten: “washers” sind Unterlegscheiben, “hex head screw” eine “Innensechskant-Schraube”.  Kann ich mir alles zusammen reimen.

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Zuerst müssen leider die Reflektoren abgebaut werden, damit man die Löcher zur Befestigung nutzen kann. Man kann extra Reflektoren kaufen, gab es aber nicht bei Bike24. Die Halterung machen einen sehr festen Eindruck. Die Muttern in die Pedalen zu bugsieren ist wie immer nicht einfach, kann man aber schaffen.

IMG_3790Die Riemen sind an der einen Seite einfach zu befestigen, außer dem Gefummel mit der Mutter. Die andere Seite ist etwas schwieriger:

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Man muss den Riemen in der Mitte zusammendrücken. Die vorgezeichnete gestrichelte Linie sollte man nicht all zu ernst nehmen. Einfach genau in der Mitte knicken und gut. Das Befestigen in der Halterung erfordert etwas Kraft und Geschick.

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Wenn man die Schraube bis zu Anschlag festzieht, halten die Riemen sehr gut.

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Selbst meinen dicken Winterstiefel passen in die Riemen, genau das hatte ich gehofft. Viel kürzer hätten die Riemen auch nicht sein dürfen. Es gibt zwar eine längere Version, aber nochmal 40€ ausgeben? Zumal meine Füße genau in der Position sind, in der ich sie haben möchte und ich im Sommer andere Schuhe trage, die Riemen dann also etwas enger gemacht werden müssen.

Fazit:
Alles in allem machen die Riemen einen besseren Eindruck als ich erwartet habe. Das Material und die Befestigungen scheinen haltbar zu sein. Die Montage ging schnell; ich habe insgesamt 30 Minuten benötigt.

Ob sich die Riemen im täglichen Stadtverkehr bewähren, werde ich in einem Folgeartikel beschreiben. Erst mal eine paar Wochen testen.


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